Manchmal fühlt sich das Künstlerleben an wie ein ewiges Impro-Theater. Heute wollte ich eine Serie über „innere Ruhe“ starten – stattdessen liege ich auf dem Boden und suche eine ausgerissene Pinselborste, die ausgerechnet auf meinem fast fertigen Gemälde gelandet ist. Innerer Frieden? Kommt vielleicht morgen.
Auch spannend: das ewige Duell zwischen „Material kaufen“ und „Miete zahlen“. Es ist erstaunlich, wie oft man sich einreden kann, dass teure Pigmente eine „Investition“ sind. (Sind sie, oder?) Dann gibt es diese Tage, an denen ich stundenlang mit einem Farbton kämpfe, nur um festzustellen, dass er exakt so aussieht wie der, den ich vor zwei Stunden hatte. Avantgarde? Vielleicht. Frustrierend? Absolut.
Und das Highlight? Freunde, die fragen, ob ich „mal eben“ etwas für ihre Wohnzimmerwand malen könnte. Klar, ich zaubere ja Farben und Zeit aus dem Hut.
Aber am Ende? Stehe ich da, bunt bespritzt, verschwitzt und glücklich. Das Chaos ist meins, und das nächste Meisterwerk wartet schon.